Inside the Rabbit Hole…

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Alltag in schweizerischen geschlossenen psychiatrischen Abteilungen…

Interview mit Matthias Bänninger, geführt von Thomas Spöri am Samstag, den 08. Januar 2022

T.S.:
Alles in allem hast Du mehrere Jahre, wenn man die Monate aneinander rechnet, auf geschlossenen Abteilungen psychiatrischer Kliniken verbracht. Beschreibe uns einmal den Alltag auf einer geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik.

M.B.:
Nun, an das erste Mal als Patient auf einer geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik kann ich mich nicht wirklich erinnern. Ich weiss nur noch, dass ich mich in meiner damaligen Wohnung nicht mehr sicher gefühlt habe und mich dann selbst in eine Klapse eingewiesen habe.

Das bereue ich sehr oft heute noch. Nun damals, und ich denke heute ist dies nicht anders, wurde einem von den Ärzten klipp und klar gemacht, dass man krank sei und zwar nicht irgendwo am Körper, sondern im Hirn und was der Gott in Weiss sagt war (ist?) so und Punkt. Von der ersten Sekunde weg, liest das Pflegepersonal dem Gott in Weiss jeden Wunsch von der Lippe und setzt diesen treuherzig wie Sängerknaben um, schliesslich beisst man ja nicht in die Hand die einem füttert.

Ohne je einen evidenten Beweis zu haben für diese oder jene psychische Krankheit hört das Pflegepersonal ausschliesslich auf die Anweisungen des Arztes, dieser wiederum auf die Diagnose seines Vorgängers etc., denn eine Krähe hackt der Anderen ja kein Auge aus. Dementsprechend werden auch die Medikamente verschrieben. Wem dies alles nicht schon suspekt genug ist und die Medikamente verweigert, werden diese unter Zwang eingeführt oder unter Androhung von Zwang und damit Gewalt.

Auf die ganz hartnäckigen Psychopharmaka Verweigerer wartet dann ein Isolationszimmer in welches man z.T. bis zu mehreren Wochen eingesperrt wird mit einem sog. Gurten Bett, auf welches man von einem Kommando von bis zu fünf Pflegenden an Arme und Beine festgebunden wird und dann mit Sicherheit eine Spritze verabreicht bekommt in welcher sich genau das Psychopharmaka befindet, welches man vorhergehend verweigert hat. Alles rumschreien und um sich treten und schlagen nützt nichts. Es werden dir auch keine Patienten zu Hilfe eilen. Die sind nämlich heilfroh, dass nicht sie in deiner Haut stecken und tun so, als wäre Nichts.

Notfalls wird die Polizei bestellt und der Rebellierende mit Hilfe der Polizei auf das Gurten Bett festgebunden und basta.

Hast du einmal eine Diagnose, bist du fürs Leben gebrandmarkt und deine ganze Existenz ist für alle Zeiten futsch in dieser Alpenrepublik Schweiz und wehe du bekennst dich nicht zu deiner Diagnose während deines Klinikaufenthaltes, solche Patienten gelten als Krankheitsuneinsichtig und stehen dann ganz prioritär auf dem Radar der Pflegenden und der Ärzte. Ihnen wird als Quittierung die Medikamentendosis erhöht, bis sie nicht mehr wissen was Oben und Unten ist und nur noch zum Mund raus sabbern und dann, oh Wunder was, tatsächlich wahnsinnig werden.

Kein Witz, genau so läuft es ab, und die schweizerische Bevölkerung findet das alles seit Jahrzehnten rechtens.

In all den Jahren, in welchen man mich auf geschlossenen Abteilungen behandelt hat, habe ich es kein einziges Mal erlebt, dass irgendein Angehöriger eines «Patienten» oder gar ein Beistand gefunden hat, es sei jetzt des Unfugs genug und jemanden aus der Klinik rausgeholt hat. Nein, ganz im Gegenteil, meistens haben diese noch gefunden, dass diejenige oder derjenige es «nötig» gehabt habe in eine Klinik eingewiesen zu werden.

Es ist, oh Wunder was, in der Tat zum Verrückt werden.

Mutterselenalleine auf weiter Flur stehen diese Menschen dann da in diesem Staate Schweiz und haben die grossartige Aufgabe ihr Bewusstsein total umzukrempeln. Die Polizei, die ihnen im Ausgang eben noch ihr geklautes Smartphone und ihr Portemonnaie zurückgebracht hat, ist dann, oh Wunder was, plötzlich nicht mehr ihr Freund und Helfer und mit ihr die ganze Rekurskommission die ihr Gesuch auf Entlassung aus der Klinik abermals abgelehnt hat.

Des Zynismus nicht genug, darf man dann noch Vormittage- und Nachmittage lang in irgendeinem Workshop, als wäre man wieder im Kindergarten angekommen, Mandalabildchen ausmalen.

T.S.:
Aber es gibt doch unzählige andere Institutionen in der Schweiz, die sich den Rechten der Patienten annehmen?

M.B.:
Ach, hör mir auf mit all den Institutionen in diesem Land. Die sind alle bis auf ein paar ganz Wenige, die man sich übrigens an einer Hand abzählen kann, von diesem Staate, der es als Ultima Ratio versteht Menschen wegzusperren und mit heimtückischen Nervengiften zu Foltern und damit in Krasser Art und Weise gegen die Menschenrechte zu verstossen, grosszügig subventioniert.

Wie wir bereits gesehen haben, hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus und so ist es mit ganz vielen Sachen und Dienstleistungen in diesem Staat. Spurt eine Institution nicht oder stimmt nicht ins Lied dieses Staates ein, werden ihr kurzerhand die Subventionen gestrichen.

So läuft es und nicht anders.

Da dann noch etwas von unabhängig und objektiv zu labern ist dann nur noch zynisch, pervers und eine bodenlose Verhöhnung all ihrer Opfer.

https://www.nzz.ch/amp/schweiz/wie-der-bund-politische-aktivisten-mit-steuergeldern-unterstuetzt-ld.1607774

T.S.:
Dann ist ja alles total Kafkaesk?

M.B.:
Ja, die ganze westliche Welt oder besser gesagt die ganze Welt überhaupt ist total Kafkaesk, denn auf diesen Fundamenten aufgebaut ist sie ein unendlicher Betrug an allen Menschen.

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